Mehr Hürden für Schweizer Unternehmerinnen
Die Schweiz bietet grundsätzlich gute Rahmenbedingungen für Frauen in der Wirtschaftswelt. Mit der Selbständigkeit sieht es dagegen schlechter aus.
Wie aus dem von Mastercard erhobenen «Index of Women Entrepreneurs» hervorgeht, sind die besten Länder für Unternehmerinnen die USA, Kanada, Neuseeland und Israel. Die Schweiz verliert im Vergleich zum Vorjahr sogar einen Rang und steht nun auf Platz 7 von den insgesamt 58 untersuchten Ländern. Deutschland fällt hingegen noch deutlicher zurück, nämlich um sechs Ränge auf den 29. Platz. Die Studienautoren resümierten, dass weibliches Unternehmertum besonders in einkommensstarken und entwickelten Volkswirtschaften florieren, denn in diesen sei die Voreingenommenheit gegenüber weiblichen Unternehmern tief, der Zugang zu Bildung und finanziellen Dienstleistungen hoch und die unternehmerischen Rahmenbedingungen gut. Am schlechtesten sind laut der Studie die Rahmenbedingungen für «Women Entrepreneurs» in Ägypten, Bangladesch, Algerien, Saudi-Arabien und im Iran.
Die Schweiz kann laut Mastercard mit besonders günstigen Rahmenbedingungen glänzen. Dennoch sind nur rund ein Drittel der in Unternehmen angestellten Führungskräfte weiblich. In dieser Kategorie liegt die Schweiz sogar nur auf dem 20. Platz. Zudem würden sich Frauen mit dem Schritt in die Selbständigkeit schwertun. Nur 4,7 Prozent der Schweizerinnen wollen in den nächsten drei Jahren ein eigenes Unternehmen gründen. Inklusive Männer liege der Wert bei 10,5 Prozent. Die Studienautoren relativieren aber, dass man hierzulande ohnehin zurückhaltend agieren, wenn es um die Selbständigkeit gehe. Ein Grund dafür: Angesichts der hohen Löhne im Angestelltenverhältnis rechne sich die Selbständigkeit für viele Schweizer nicht. Denn in vergleichbaren Ländern liegt der Wert dagegen bei durchschnittlich 15,2 Prozent.